Ausgehend vom Erfahrungsaustausch beim letzten Leipziger FHEM Stammtisch hat mich Otto123 auf seinen Beitrag HM-LC-Sw1PBU-FM schaltet nach kurzer Zeit wieder aus im FHEM Forum aufmerksam gemacht, in dem er ein Problem bei den Ein/Aus Homematic Schaltern beschreibt. Die HM Schalter gehen nach kurzer Zeit wieder aus oder verweigern ganz ihren Dienst. Die Ursache ist ein defekter Elko ( C26 ) im Netzteil des Schalters.
Ein HM-LC-Dim1PBU-FM zeigte bei mir ein ähnliches Verhalten. Bei der ersten Sichtprüfung blinkte die LED im Schalter auf Code "Schalter defekt". Nachdem dem Stromlos machen und wieder verbinden mit der Netzspannung ließ sich die Deckenleuchte zwar einschalten, ging aber kurz darauf wieder aus. Die LED blinkte im gleichen Code.
Dank le66ck aus dem FHEM Forum, der mir die Schaltpläne der beiden Schalter ( HM-LC-Sw1PBU-FM und HM-LC-Dim1PBU-FM ) zur Verfügung stellen konnte war der betreffende Elko im HM-LC-Dim1PBU-FM Netzteil schnell gefunden.
Hier ist es C7 mit 10µ/25V. Das auslöten bereitet hier keine größeren Probleme. Den Elko habe ich durch ein 10µF/40V mit gleichem Raster ersetzt. Jetzt funktioniert der Schalter wieder einwandfrei.
Nach weiterer Recherche im Netz können das Problem noch zwei andere Elkos im Netzteil des Dimmers hervorrufen. Wenn also der Austausch des Elkos C7 noch nicht zu Erfolg geführt hat, kann man auch noch die Elkos C1 und C2 wechseln. Diese sind im Schaltplan mit 2,2µF/400V Volt angegeben und befinden sich ebenfalls auf dem Leistungsteil des Dimmers.
Nachtrag vom 08.03.2018:
Nachdem sich der HM-LC-Dim1PBU-FM wieder verabschiedet hat, habe ich ebenfalls die Elkos C1/C2 und auch erneut den Elko C7 gewechselt. Leider ohne Erfolg. Der Dimmer blieb ohne Funktion.
Da sich ohnehin nur ohmsche Leuchtmittel in Form von Glühlampen oder Hallogenlampen ohne Trafo anständig Dimmen lassen, habe ich den Dimmer mit Blick auf den Stromverbrauch durch einen HM-LC-Sw1PBU-FM ausgetauscht und ein LED Leuchtmittel eingesetzt. Ich hoffe das der HM-Switch etwas länger durchhält als der Dimmer.
Nachtrag vom 10.09.2018
Schon wieder hat sich ein Schalter verabschiedet. Diesmal war es ein HM-LC-Sw1PBU-FM der auch noch nicht repariert worden ist. Und wieder habe ich den C26 gewechselt. Der Schalter funktioniert wieder. Mit Hinblick auf eine besser Langzeitstabilität setze ich jetzt andere Elkos ein und hoffe mit dieser Modifikation ein wenig Ruhe in das Lötkarusell zu bringen.
Möglicherweise ist der Alterungsprozess von Elkos, der sehr stark von der Umgebungstemperatur des Elkos abhängig ist, schuld. Bei höheren Temperaturen verdunstet über die Betriebszeit der Elektrolyt schneller. Damit ändern sich die elektrischen Eigenschaften des Elkos. Die Kapazität verringert sich. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Kurzschluss kommen.
Wenn ich die Ausfälle meiner Schalter über die Zeit betrachte, sind diese nach ca. zwei bis drei Jahren ausgefallen. Bei einer geschätzten Innentemperatur im Gehäuse des Schalters von ca. 45° - 55° kann man die Lebensdauer ganz gut für einen Elko mit der Güteklasse 85°C/2000h abschätzen. Nämlich genau diese zwei bis drei Jahre. Einer hielt länger durch. Dieser war außen verbaut und möglicherweise besser "Gekühlt". Aber das ist eher Spekulation.
Aus diesem Grund habe ich mir Elkos der Güteklasse 105°C/2000h besorgt. Es gibt sie bei den Elektronik Versendern und kosten entweder genau wie die der unteren Güteklasse oder ein paar Cent mehr. Diese sollten dann bei gleichen Umgebungstemperaturen deutlich länger durchhalten.
Temperatur Umgebung |
Spezifizierte Lebensdauer (Güteklasse) der Elkos | ||
85°C / 2000h | 105°C / 2000h | 105°C / 5000h | |
105 °C | - | 2000h (0,2 Jahre) | 5000h (0,6 Jahre) |
95 °C | - | 4000h (0,5 Jahre) | 10000h (1,1 Jahre) |
85 °C | 2000h (0,2 Jahre) | 8000h (0,9 Jahre) | 20000h (2,3 Jahre) |
75 °C | 4000h (0,5 Jahre) | 16000h (1,8 Jahre) | 40000h (4,6 Jahre) |
65 °C | 8000h (0,9 Jahre) | 32000h (3,7 Jahre) | 80000h (9,1 Jahre) |
55 °C | 16000h (1,8 Jahre) | 64000h (7,3 Jahre) | 160000h (18,3 Jahre) |
45 °C | 32000h (3,7 Jahre) | 128000h (14,6 Jahre) | 320000h (36,5 Jahre) |
Quelle: Bicker | Techpaper
Update vom 28.01.2019
Da noch weitere Anfragen per E-Mail an mich gerichtet wurden, habe noch einmal bei einem Versender meiner Wahl nachgesehen und diesen Kondensator als Ersatz für den C26/C7 gefunden der dann die höchste Temperatur/Lebensdauer Angabe besitzt. Er hat in etwa die gleichen Anmaße wie der Originale Kondensator und sollte problemlos ersetzt werden können.
Elko, radial, 10 µF, 63 V, RM 2,5, 105°C, 5000 h, 20%
Wer die Elkos ersetzt hat kann hier auch gerne das Ergebnis teilen.
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